Warum braucht die Knoblauchkröte Hilfe?
Der Art Knoblauchkröte geht es in wie vielen anderen Amphibienarten nicht gut. In
Niedersachsen und in ganz Deutschland sind ihre Lebensräume in einem schlechtem Zustand,
die Anzahl und die Größe der Populationen nimmt ab. Der beobachtete Rückgang der
Art ist aller Wahrscheinlichkeit nach mit den intensiven landwirtschaftlichen Anbaumethoden
und dem direkten Verlust von Laichgewässern verbunden. Auch die Qualität der Landlebensräume
geht zurück. Die wärmeliebende Knoblauchkröte bevorzugt als Landlebensräume offene
Biotope in der Nähe geeigneter Laichgewässer mit lockeren, grabfähigen Böden, in
die sie sich gerne tief eingräbt. Hierzu gehören z.B. Heiden und Magerrasen, aber
auch sandige Ackergebiete mit Spargel-
Die Knoblauchkröte zählt zu den Arten, die international, über die sog. Flora-
Aus diesem Grund war dieses Amphibienschutzprojekt angelehnt an das IP-
Naturschutzring
Dümmer e.V.
Optimales Laichgewässer für Knoblauchkröten
Larve kurz vor dem Landgang, nur der Schwanz muss sich noch zurückbilden.
Die Larven der Knoblauchkröten sind besonders groß.
Junge Knoblauchkröten am Gewässerufer.
Zugewachsene und verschlammte Gewässer werden für die Besiedlung durch Amphibien wieder hergestellt, Sie sollen sich nach den Maßnahmen speziell für die seltene Knoblauchkröte eignen.
Förderung durch die
Niedersächsische Bingo-
Umweltstiftung
Die Huntetalaue -
Die Huntetalaue liegt zwischen den Ortschaften Barnstorf und Goldenstedt-
Übergeordnetes Ziel
Mit der Sanierung der Gewässer hatten wir aber noch ein übergeordnetes Ziel im Auge. Da die Knoblauchkröte nur noch an wenigen Stellen vorkommt und auch dort nicht häufig ist, sollte damit erreicht werden bisherige und zukünftige Lebensräume miteinander zu vernetzen. Denn nur so können die Populationen in der Region stabilisiert werden. Das besondere Ziel war dabei natürlich, es der Knoblauchkröte zu ermöglichen in das Projektgebiet einzuwandern und dort nach langer Abwesenheit wieder heimisch zu werden. durch die Aufwertung und Vernetzung von Lebensräumen in der Region zu stabilisieren und der Art eine Rückkehr in das Projektgebiet, in dem sie früher heimisch war, zu ermöglichen.
Hilfe für die Knoblauchkröte
„Aufwertung von Lebensräumen für lokale Amphibienpopulationen“ im Landkreis Vechta
Lebensräume für Amphibien aufzuwerten und wieder herzustellen, das war das Ziel der
im April 2021 abgeschlossenen Untersuchungen und Maßnahmen , die im Rahmen eines
Artenschutzprojektes des Naturschutzring Dümmer in der Huntetalaue bei Goldenstedt
im Landkreis Vechta durchgeführt wurden. Das zweijährig angelegte Projekt wurde von
der Niedersächsischen Bingo-
Eine Frage stand ganz besonders im Fokus von begleitenden Untersuchungen:
Findet die Knoblauchkröte den Weg zurück in die Goldenstedter Hunteaue im Landkreis Vechta zu den sanierten Gewässern ?
Denn dort kommt sie derzeit nicht mehr vor.
Auf der Suche nach der Knoblauchkröte
Dass die Amphibienart in der Hunteaue nicht mehr vorkommt, wurde bereits m Jahr
2019 herausgefunden. Auf der Suche nach der Knoblauchkröte, die den wissenschaftlichen
Namen Pelobates fuscus trägt, wurden in der Hunteaue über 95 Kleingewässer unter
die "Lupe" genommen. Zum Einsatz kamen dabei ganz klassische Erfassungsmethoden,
wie das Verhören von Rufern im Frühjahr bei Nacht und das Durchkeschern von Gewässern
nach Larven im Frühsommer. Auch innovative Erfassungsmethoden wurden eingesetzt,
wie die sog. eDNA-
Nachdem im Projektgebiet entlang der Hunte keine Vorkommen der Knoblauchkröte gefunden
werden konnten, wurde nach ihnen im weiteren Umfeld gefahndet. Und tatsächlich wurden
wir im Umkreis von 2-
Verbesserung des Lebensraums
76 Gewässer wurden noch einmal genau überprüft, um zu ermitteln, ob sie sich vielleicht für eine Wiederbesiedlung durch die Knoblauchkröte eignen könnten. Um das zu erkennen, wurde dort eine sogenannte Strukturkartierung durchgeführt. Anschließend wurden davon 35 Tümpel ausgewählt, um sie wieder in einen besseren Zustand zu versetzen. Sie waren zum Teil stark zugewachsen und verschlammt. Per Konzept sollten sie speziell für die Ansprüche der Knoblauchkröte hergerichtet werden, was aber auch allen anderen Amphibienarten gefallen sollte. Der Plan war, besonnte Uferbereiche zu schaffen, den Wasserkörper verlandeter Gewässer wieder herzustellen sowie Uferpartien und Geländekanten mit offenen, grabfähigen Böden zu versehen.
Im Verborgenen lebende Art
Eine Besonderheit der Knoblauchkröte besteht darin, dass sie sich tagsüber eingräbt, dies bietet Schutz vor Austrocknung und Feinden. Deshalb ist sie tagsüber praktisch nie zu sehen. Und deshalb muss in der Nähe des Laichgewässers lockerer Boden vorhanden sein.
Und los ging´s
An über 20 Gewässern wurden im Februar 2020 beschattende Gehölze entfernt. Dies geschah sehr schonend. Erst wurden die Äste per Bagger abgeknipst, anschließend die Wurzel herausgezogen und noch einmal die Erde abgeschüttelt.
Im Herbst 2020 kam der zweite Schritt und es wurden zahlreiche Kleingewässer entschlammt
. Dabei wurde darauf geachtet, dass ein Teil der gewachsenen Strukturen, wie Röhricht-
Der nächste Schritt: Potenzialanalyse
Die Amphibienerfassung in der Goldenstedter Huntetalaue bestätigte die Vermutung, dass die Knoblauchkröte dort leider nicht mehr heimisch ist. Kann sie in den nächsten Jahren eigenständig in das Gebiet zurück gelangen?
Um das abzuschätzen haben wir eine Analyse vorgenommen. Geschaut wurde, ob es auf dem Weg von den Vorkommen zur Hunteaue Gewässer gibt, die sich für die Kröte eignen, damit sie dort Zwischenstation machen kann. Wichtig war es auch die landwirtschaftliche Nutzung anzuschauen. Ist sie intensiv, dann sind die Risiken für die Knoblauchkröte auf einer Wanderung in das Projektgebiet zu sterben sehr hoch.
Und tatsächlich fiel die Analyse ungünstig aus! Die Landschaft zwischen den aktuellen
Knoblauchkrötenvorkommen und der Hunteaue wird landwirtschaftlich intensiv genutzt,
es fehlt an weiteren Gewässern, die als Trittsteinbiotope dienen können, und des
fehlt an Landlebensräumen für die Knoblauchkröte: sandige Ackerflächen, die extensiv
bewirtschaftet werden, Ackerbrachen, lineare Strukturen, wie Blüh-
Und nun: wie geht es weiter?
Nach den umfangreichen Entwicklungsmaßnahmen in der Goldenstedter Huntetalaue findet sich hier heute eine Vielzahl von Kleingewässern, die als Laichgewässer für die Knoblauchkröte geeignet sind.
Auch das weitere Gelände ist sehr geeignet dafür, von der Amphibie besiedelt zu werden. Offene, vegetationsarme Geländekanten in Uferbereichen, nahegelegene, sandige Ackerstandorten und da und dort vorkommende lichte Gebüsche bieten der Art alles, was sie zum Leben braucht.
Schwieriges Wort: Machbarkeitsstudie
Wenn es die Knoblauchkröte es aus eigener Kraft nicht schaffen wird, die Hunteaue wieder zu besiedeln, dann soll eine Machbarkeitsstudie klären, ob eine gezielte Wiederansiedlung der Art sinnvoll ist. Bei einer Wiederansiedlung entnimmt man kurzfristig aus nächstgelegenen, heimischen Quellpopulationen Tiere und lässt sie unter kontrollierten Bedingungen Ablaichen. Der Laich wird aufgezogen und Tiere daraus in das Projektgebiet gebracht. Die "Zuchttiere" kommen zurück in ihr Laichgebiet.
Fazit
Insgesamt wurde durch das Bingo-
LINKS zum Thema
(Link zum IP-
https://www.sandlandschaften.de/de/arten_und_lebensraeume/arten/knoblauchkroete/index.html
Niedersächsische Bingo-
https://www.bingo-
IP-
https://www.sandlandschaften.de/de/index.html
https://www.sandlandschaften.de/de/projekt_des_monats/2020-
KONTAKT
Naturschutzring Dümmer e.V.
Am Ochsenmoor 52
49448 Hüde
Mail: naturschutzring@oekologische-
www.naturschutzring-
IBAN: DE11 4306 0967 4008 2514 01
BIC: GENODEM1GLS